Abschied

Liebe Gemeinde St. Franziskus,
nach 14 Jahren Dienst in unserer Gemeinde sage ich Ihnen nun am Fronleichnamstag, am 30. Mai „Auf Wiedersehen“.
Wir sind einen langen Weg in frohen und in schweren Zeiten miteinander gegangen. Ich bedanke mich bei allen Wegbegleitern, besonders bei denen, die mich in den wechselnden Teams über die Jahre begleitet haben, besonders beim aktuellen Team mit Gaby Vogelpohl, Birgitta Grotenhoff, Lena Oberdick, Martin Falbrede und Andreas Riedl. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gemeinden, den Kirchen und Pfarrheimen und bei allen Erzieherinnen und Erziehern, die alle miteinander tolle, engagierte Arbeit leisten.
Ich bedanke mich bei allen ehrenamtlich Engagierten in Kirchenvorstand und Pfarreirat, in den Vereinen und Gruppen von den Jugendlichen bis zu den Senioren.
Ich durfte viele Menschen kennenlernen, die unsere Gemeinde mitgestalten und mit ihrer je eigenen Art geprägt haben. Ich habe erlebt, dass Kirche in ganz unterschiedlichen Bereichen und in ganz unterschiedlichen Menschen lebt. Auch und gerade in Menschen, die im Alltag der Gemeinde eher nicht auftauchen, denen Glaube und Kirche aber wichtig sind. So hat sich manche Zusammenarbeit ergeben, in denen sich zeigte, dass Menschen, die ihren Glauben auch als gesellschaftliches Engagement sehen, nach wie vor in unserer Gesellschaft gefragt sind.
Ich bedanke mich bei allen, die durch ihre Teilnahme an den Gottesdiensten und Messfeiern, aber auch im stillen Gebet, unser Gemeindeleben geistlich getragen haben und weiterhin tragen.
Ich habe mich stets bemüht, das meiner Ansicht nach Richtige zu tun, dabei aber manche Menschen enttäuscht und Vieles falsch gemacht. Dafür bitte ich um Vergebung. Je länger ich Priester bin, umso mehr erfahre ich, dass mein Bemühen „nicht reicht“ (Lied Nr. 810, Gl). Ich kann mein begrenztes Können und meine Person mit all ihren Stärken und Schwächen nur im Glauben dem Wirken des Heiligen Geistes zur Verfügung stellen. Wenn etwas Gutes dabei herauskommt, ist es sein Wirken.
So sind wir auch Kirche: wenn Gottes Geist uns dazu macht. Wenn wir uns ihm zur Verfügung stellen und fragen, welche Aufgaben er für uns hat. In allem aber stehen wir unter dem Zeichen und Geheimnis des Kreuzes.
In diesem Sinne schaue ich auch in den großen Veränderungen unserer Tage mit gläubiger Zuversicht in die Zukunft von Kirche und Gemeinde. Wenn wir die Zeichen der Zeit im Glauben lesen lernen, dann werden wir den Weg gehen können, den sein Geist uns führt.
In diesem Sinne: „A Dieu“, Gott befohlen. 
Ihr Pastor Thomas Linsen